Dienstag, 10. Mai 2016

Review: RAY GIGANT (PS Vita)

Ray Gigant ist ein Mix aus Visual Novel, Dungeon Crawler und JRPG, in dem ihr Ichiya Amakaze gegen die übermächtigen Giganten antreten müsst, die drohen, die Welt zu vernichten. Dazu stehen euch die Kräfte der sogenannten Yorigami und so einige treue Begleiter zur Seite. Ob ihr den Kampf gegen die Giganten wagen solltet, erfahrt ihr im folgenden Testbericht.



Ray Gigant ist ein Spiel, dem man sein kleines Budget sofort anmerkt, das aber das Beste aus dem macht, was ihm zur Verfügung steht. Der größte Teil des Spiels ist in Form von Visual Novel Szenen erzählt: zwei oder mehr Charaktere werden im Bildschirm eingeblendet und führen wichtige, manchmal lustige und spannende Dialoge. Ihr seid Ichiya Amakaze. Als die furchterregenden Giganten die größten Städte der Erde attackierten, wurde in euch eine wundersame Kraft aktiviert, die zwar einen der Giganten zerstörte, aber mit ihm auch eine komplette Stadt. Nun wurdet ihr in eine Akademie in einer der sicheren Zonen berufen, in der euresgleichen trainiert werden um den Kampf gegen die Giganten fortzuführen. Trotz anfänglichen Widerstands, bleibt euch nichts anderes übrig, als euch dem Kampf zu stellen.

Werdet ihr und euer Team auf Missionen geschickt, präsentiert sich Ray Gigant als klassischer Dungeon Crawler, in dem ihr in der Ego-Perspektive Feld-für-Feld ein Dungeon erkundet, Gegner besiegt, Items einsammelt und letztendlich einem Endboss gegenüber tretet. Speicherpunkte sind rar gesät und Gegner sind mal mehr und mal weniger gefährlich, weshalb ihr stets den sichersten Weg wählen solltet. Um in den Kämpfen Aktionen ausführen zu können, steht euch ein bestimmtes Kontingent an Punkten zur Verfügung, die ihr euch über den gesamten Dungeon einteilen müsst. Durch erfolgreiche Treffer sammelt ihr neue Punkte, sinken sie allerdings zu niedrig, kann es schnell haarig werden.
Das ganze System erinnert vor allem an Bravely Default, wo ihr stets entscheiden müsst, Aktionspunkte einzusetzen oder für später zu sammeln.
Euer Held kann außerdem seine Energie auffüllen und mithilfe seines Yorigami eine Verwandlung durchführen, durch die ihr eurem Gegner entscheidend mehr Schaden zufügen könnt. Während dieser Sequenz teilt ihr Treffer aus, in dem ihr, passend zum Rhythmus im richtigen Moment die Angriffe ausführt. 

Jedes einzelne Detail in Ray Gigant auszuzählen bringt wohl weniger, als zu sagen, dass das Spiel unglaublich kreativ ist und genug Motivation bietet, dass ihr es nicht mehr beiseite legen wollt. Vom Levelsystem, bis hin zu den Storyabschnitten legt es eine Vielfalt an den Tag, die euch für einige Zeit fesseln wird und das Einteilen der Ressourcen im Kampf und richtiges Timing spielen eine wesentliche Rolle.
Dialoge sind zum Glück möglichst knapp geschrieben und enden immer rechtzeitig, bevor Langeweile aufkommen könnte. Kleine Dating Sim Elemente machen das Ganze noch etwas interessanter.
Revolutionär ist Ray Gigant jedoch nicht und will es vermutlich auch nicht sein. Die Geschichte eines Jungen mit ungewöhnlichen Kräften, der unerwartet die Welt retten soll, der mies gelaunte Rivale, der geheimnisvolle Anführer usw. sehen wir mindestens in jedem zweiten Anime.
Auch fallen die Limitationen des Spiels schnell ins Auge: die Charaktere in den Kämpfen haben nur 1-2 Posen und an Kampfanimationen wird fast vollständig gespart. Die immer gleiche Animesequenz wird abgespielt wenn ihr euch verwandelt und die Dungeons sehen nicht gerade spektakulär aus. Doch wie gesagt, macht Ray Gigant das Beste aus dem, was ihm zur Verfügung steht und wenn ihr über diese Schwächen hinaus seht, werdet ihr mit einem unterhaltsamen und motivierenden RPG belohnt.

Fazit: Ray Gigant ist kein gigantisches Spiel, versucht euch aber so gut wie möglich eine fantastische Welt voller Giganten vorzutäuschen und leistet dabei gute Arbeit. Es ist halb Visual Novel und halb RPG und mischt beides gut genug ab, dass es euch nie zu anstrengend werden wird. Das Managen von Aktionspunkten ist spannend und macht selbst die kleineren Kämpfe zu einer Herausforderung und die Geschichte ist wechselt zwischen spannenden und lustigen Momenten, mit Dialogen, die gerade noch kurz genug sind, um euch nicht zu langweilen. - 80%

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